Teil 3 zur Erstellung des Leitbetriebes für Glaser fand am Freitag, den 28. Juni, als Workshop in der Handwerkskammer Hannover statt. Der Workshop startete mit einem Rückblick auf die Termine zur Prozessaufnahme. Mit der Einsicht in die Ergebnisse der vier Vor-Ort-Termine und in die dort aufgenommenen Geschäftsprozesse konnte in der Zwischenzeit durch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk ein BPMN (Business Process Model and Notation)-Tool zur digitalen Prozessmodellierung erstellt werden. Mit dieser Software wurden nun im Workshop beispielhaft die Prozesse dargestellt und getestet sowie weitere Möglichkeiten erläutert – wie beispielsweise mögliche Schwachstellen aufzudecken und Optimierungspotenziale sichtbar zu machen. Es konnten somit Handlungsanweisungen für einen Strategieleitfaden erstellt werden, die später allgemeingültig für Glaserei-Betriebe sein sollen. Die 9 Handlungsfelder umfassen die Bereiche: Akquise, Kundenanfrage, Angebotsbearbeitung, Arbeitsvorbereitung, Ausführung, Abrechnung, Finanzen, Personal und Fuhrpark.
Das Schaufenster Digitales Bauen im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk war Anfang Juni zur Prozessaufnahme bei dem Praxispartner Heideglas Uelzen. Dies war der zweite Besuch von den Herren Koch to Krox und Große-Kreul im Meisterbetrieb von Thorsten Neumann. Im August des letzten Jahres gab es bereits ein erstes Kennenlernen, bei dem der Entschluss, gemeinsam einen Leitbetrieb für das Glaserhandwerk zu entwickeln, geboren wurde. Um die Praxisrelevanz sicherzustellen, arbeiten neben Heideglas Uelzen auch noch die Glaserei Horn aus Salzgitter, die Plickert Glaserei-Betriebe GmbH aus Berlin, die Glaserei Sommer GmbH aus Hamburg sowie die Glaser-Innung Niedersachsen und der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks an der Erstellung mit. Nach dem intensiven Arbeiten gab es abends auch einen unterhaltsamen Ausflug in Richtung Kulturelle Landpartie. Gespannt und freudig warten nun alle Partner auf das nächste gemeinsame Treffen Ende Juni, um die gemachten Erfahrungen auszutauschen und das weitere Vorgehen zur Entwicklung des Strategieleitfadens vorzubereiten.
So, wie Maschinen das Bauen erleichtern, können auch digitale Werkzeuge sowohl bei der Organisation als auch bei der Durchführung helfen. Die Varianten der digitalen Werkzeuge sind allerdings umfänglich und die Bedürfnisse nicht einfach zu definieren. Deshalb möchte das Schaufenster Digitales Bauen im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk mit einem Leitbetrieb unterstützen. Bei einem Leitbetrieb handelt es sich um einen (fiktiven) Betrieb, der innerhalb eines Produktionsbereichs die besten Voraussetzungen hat und als Leitbild - also als Ideal, Vorbild - fungiert. Der erste Leitbetrieb soll für das Glaserhandwerk entwickelt werden. Um die Praxisrelevanz sicherzustellen, arbeiten neben Heideglas Uelzen auch noch die Glaserei Horn aus Salzgitter, die Plickert Glaserei-Betriebe GmbH aus Berlin, die Glaserei Sommer GmbH aus Hamburg sowie die Glaser-Innung Niedersachsen an der Erstellung mit.
Im ersten Schritt wird seit Januar 2019 ein Leitfaden zur Prozessaufnahme durch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk erstellt, dieser wurde mit den Praxispartnern in einem ersten Workshop am 06.02.2019 in den Bildungszentren des Baugewerbes e.V. in Krefeld evaluiert und wird nun noch angepasst. Anschließend folgen die Prozessaufnahmen bei den Praxispartnern. Dafür wird das Team des Schaufensters Digitales Bauen mindestens eine Woche in jedem der vier Betriebe die Prozesse aufnehmen. Parallel erfolgen die Auswertung, Modellierung und Darstellung der Prozesse für die jeweiligen Unternehmen. Im Anschluss werden unter der Mitarbeit der Praxispartner standardisierte Prozesse für das Glaserhandwerk erstellt. Diese sollen auch andere kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, ihren Betrieb mithilfe von digitalen Werkzeugen wettbewerbsfähig zu halten und die Arbeit dadurch zu erleichtern.
Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk informiert bundesweit Unternehmer und Führungskräfte aus dem Handwerk über die betrieblichen Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien und leistet Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung in den Betrieben. Da einige Prozesse im Unternehmen eine detailliertere Dokumentation benötigen, suchte auch Heideglas Uelzen die Unterstützung der Förderinitiative. Diese präsentierte dem Meisterbetrieb die Möglichkeiten der digitalen Prozessmodellierung mithilfe der grafischen Modellierungssprache BPMN (Business Process Model and Notation), die eine Erstellung von international standardisierten Prozessmodellen ermöglicht. In einem ersten Workshop wurde zunächst ein einzelner Prozess identifiziert, für den sowohl ein Prozessstreckbrief als auch eine Prozessüberblick- und ein Prozessdetailmodell mithilfe von BPMN erstellt wurden. Im weiteren Verlauf des Projektes sollen auch andere im Unternehmen ablaufende Geschäftsprozesse visualisiert werden, um somit das Prozessverständnis für alle Beteiligten zu steigern. Darüber hinaus trägt die detaillierte Abbildung der Prozesse auch dazu bei, mögliche Schwachstellen aufzudecken und Optimierungspotenziale sichtbar zu machen.